Mittlerweile geht mein Lunch Trance Stream (montags, mittwochs, freitags, jeweils von 11–14 Uhr) in die siebte Woche, und so langsam groovt sich da ein bisschen Routine ein. Vor allem meine Vorstellungen davon, was ich alles an Elementen im Stream haben wollte, hat mich am Anfang ein bisschen ausgebremst und auch einiges an Frust produziert.
Am Anfang bestand der Stream aus einem Top-Down-View auf den Controller sowie den Wellenformen von zwei Decks, aus Traktor über HDMI und ein Legato CamLink 4k in Streamlabs OBS importiert. Die Streamlabs-Version von OBS ist sowohl cooler als auch beschissener als das normale OBS: Animationen bei neuen Twitch-Followern abspielen ist yay, keine OBS-Plugins nutzen zu können ist nay, und der Streamlabs-eigene Shop, den ich für ein Visualizer-Plugin ja gerne mit Geld belohnt hätte, bietet überhaupt keine Plugins an, und generell kann man dort auch nichts kaufen, sondern lediglich ein Monatsabo abschließen, welches einem dann Zugriff auf alles gibt.
Der Ausflug in die Streamlabs-OBS-Welt hat mir jedenfalls OBS ein bisschen näher gebracht. Durch besseres Organisieren der Szenen und Quellen erhält man tatsächlich recht fix eine brauchbare Sammlung an Einstellungen, zwischen denen man dann problemlos hin- und herschalten kann. Und Plugins gehen auch! \o/
Ein weiterer Hit ist OBS’ „Browser“ Quelle: Die rendert nämlich einfach eine Webseite. Die hab ich tatsächlich früher in SceneSat-Einsätzen schon dafür genutzt, um eine Uhr oder den aktuellen Track von SceneSat in einen Demopartystream einzufügen, aber die gewaltige Nützlichkeit war mir bis dato nicht wirklich bewusst. Mit ein wenig HTML und CSS hab ich dann ein Grundgerüst für die Anzeige von Trackinformationen bauen können, welches sogar einigermaßen schick aussah. Yay Browser!
Eigentlich nur aus Spaß hab ich den Browser dann einfach mal auf cables.gl losgelassen, und zu meinem Erstaunen ist auch WebGL überhaupt kein Problem. Unerwartet! Also einfach eine der Szenen („Blue Marble“ von pandur) in OBS geschmissen, den Visualizer drüber, dann meine kleine Webseite mit Trackinfos, fertig ist der Lack!
Das war natürlich immer noch nicht das Gelbe vom Ei, ging aber erstmal ganz gut. Die Trackinfos wurden direkt in der HTML-Datei gepflegt, welche einmal pro Sekunde von der Platte gelesen wurde. Bisschen ungünstig war, dass die Datei nur im Stück bearbeitet werden konnte, ich also sehr aufpassen musste, dass ich nicht bestimmte Sachen aus Versehen schon mit speichere, die noch gar nicht angezeigt werden sollen, wie z. B. der nächste Track, wenn ich eigentlich nur eine Nachricht anzeigen will. Das muss doch besser gehen?!
Und so entstand obs-dj-overlay, eine Node-Applikation mit React-Frontend zur bequemen Eingabe von Show- und Trackinformationen, mit Previewfenster und eingebundenem Twitch-Chat. Recht bequem zu benutzen, alles Wichtige im Blick, funktionabel aber nicht hübsch, und läuft seit über einer Woche ohne Probleme. Ich möchte noch ein paar von den Dingen hinzufügen, die man bei Streamlabs OBS out of the box bekommen hat, vor allem Notifications für Twitch-Events, aber da muss ich erstmal gucken, wie ich die sinnvoll aus der API rausgeholt bekomme, das wird also noch ein paar Tage dauern, bis das implementiert ist. (Hinweise? Gerne einen Kommentar unter dem Post lassen!)
Das schönste an alldem ist, dass es tatsächlich Leute gibt, die es anscheinend total gut finden, was ich auflege… mit der momentan Zuschauerzahl werde ich zwar nicht reich, aber es sind deutlich mehr als mein Zweitrechner und meine Mama, und außerdem kommt’s darauf auch gar nicht an. Ich habe Spaß, die Zuschauer haben Spaß, was will man mehr?